Sicher einer der interessantesten Friedhöfe Wiens ist der Friedhof der Namenlosen. Der befindet sich beim Alberner Hafen, öffentlich nicht gut zu erreichen, deswegen sind dort fast nie Leute. Abgesehen von Allerheiligen vielleicht. Wie der Name schon sagt, sind dort hauptsächlich Menschen begraben von denen man keinen Namen kennt. Es handelt sich hierbei um Menschen, die von 1845 bis 1940 dort von der Donau angeschwemmt wurden und zwar meist in so einem Zustand, die eine Identifizierung nicht möglich machten.
Der Inschrift nach, wohl hauptsächlich Selbstmörder, die damals ja nicht auf einem "richtigen" Friedhof begraben werden durften. Wenn ich die Wahl hätte, würd ich mich aber auch fast lieber neben der Donau vergraben lassen als in "geweihter Erde"...
Bis auf die Silos im Hintergrund ists ganz schön dort.
Heute werden infolge der Donauregulierung und des Freudenauer Kraftwerks nur sehr selten Leichen hier angeschwemmt. Damals dürfte das aber fast jedes Monat der Fall gewesen sein.
Oh, da will ich schon ganz lange mal hin. Vielleicht schaffe ich es ja noch diesen November.
AntwortenLöschenliebe Grüße
Betty
Was fuer ein besonderer Ort. Wer pflegt denn die Graeber? Sieht ja doch so aus, als ob jemand sich darum kuemmert, oder?
AntwortenLöschenHier gibt es nur Grabsteine ohne Bepflanzung davor, was sicher an den Schneemassen liegt, die sich hier monatelang ansammeln. Man macht nur ein kuenstliches Gesteck AUF den Grabstein und das wars :-)
Liebe Gruesse
Brigitte
Ich werde heute meinen Kadaver auf den Friedhof buxieren und mich auch von dieser friedlichen Stimmung anstecken lassen. ;))
AntwortenLöschenIch hab mal eine Doku zu diesem Friedhof gesehen, ihn aber noch nicht besucht... danke für die Bilder!
die friedliche
mole
@Betty: Zahlt sich auf alle Fälle aus, dort mal hinzuschaun.
AntwortenLöschen@Brigitte: also laut Wikipedia wird der Friedhof ehrenamtlich betreut:
Der frühere ehrenamtliche Totengräber Josef Fuchs (* 4. März 1906, † 2. April 1996) hat den Friedhof bis zu seinem Tod mit großer Sorgfalt betreut und trug maßgeblich zu dessen Erhaltung und heutigem Erscheinungsbild bei. Er wurde für seine Arbeit vom Land Wien mit dem Goldenen Verdienstzeichen geehrt. Seine Nachkommen betreuen den Friedhof ehrenamtlich und ohne öffentliche Unterstützung weiter.
Blumen und Kerzen bringen sicher auch einige Besucher mit.